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Joan Miró wird am 20. April 1893 in Barcelona geboren. Bereits im Alter von sieben Jahren beginnt er mit dem Zeichnen. Ab 1907 studiert er an der berühmten Kunstakademie von La Llonja, an der schon Pablo Picasso Kunstunterricht erhalten hatte.
Im Jahre 1911 nimmt er erstmals mit zweien seiner Gemälde an einer Gruppenausstellung teil. Von 1912 bis 1915 studiert er an der Kunstschule Francesc Gali, einer allen Künsten gegenüber aufgeschlossenen Institution und Gedankenschmiede der europäischen Avantgarde. Er beginnt sich mit dem Fauvismus und Kubismus auseinanderzusetzen.
1917 lernt er Francis Picabia, den französischen Maler und Schriftsteller kennen, der auch der Herausgeber der für den Dadaismus richtungsweisenden Zeitschrift "391" ist. In dieser Zeit entstehen Portraits und Landschaftsbilder, die er im Jahr 1918 erstmals in einer Einzelausstellung in der avantgardistischen Galerie Dalmau in Barcelona zeigt.
Zu Beginn der 1920er Jahre folgt die erste Paris Reise. Er besucht Picasso in dessen Atelier und trifft sich mit den Dadaisten Max Jacob, Tristan Tzara und Pierre Reverdy. Miró ist von Paris begeistert und überwältigt. Inspiriert von den Arbeiten von Cézanne, van Gogh, Matisse und Picasso siedelt Miró im Folgejahr ganz in die französische Hauptstadt über, wo er ein eigenes Atelier unweit von Montparnasse bezieht.
1924 schließt er sich der surrealistischen Künstlergruppe um Breton an, mit denen er im Folgejahr gemeinsam ausstellt.
Im Jahre 1925 ist er Mitunterzeichner des surrealistischen Manifests und beteiligt sich an der ersten Gruppenausstellung surrealistischer Künstler in der Galerie Pierre in Paris.
1930 zeigt Miró seine erste Einzelausstellung in der Galerie Pierre. Dazwischen immer wieder Aufenthalte in Montroig in Katalonien, der Heimat seiner Herkunfts-Familie.
Mit Beginn der 1930er Jahre entwickelt er seinen charakteristisch abstrakten Stil einfacher Formsprache. Er beginnt mit der Technik der Druckgrafik zu arbeiten.
1932 hat er eine erste Ausstellung in der New Yorker Galerie von Pierre Matisse, der sein Werk in den USA vertritt.
Mirós Werk wird immer großflächiger. Seine ersten "Papiers Collés" entstehen, bestehend aus sich überlagernden Collagen, die er zu großformatigen Gemälden kindlicher Art zusammensetzt. Zudem experimentiert er mit Pastellen auf Veloursleder – der Beginn seiner "wilden Periode". Seine Lithografien, Radierungen, Holzschnitte und Keramiken erfreuen sich immer größerer Popularität.
Nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs im Jahr 1936 bleibt er bis 1940 im französischen Exil. Dies verlässt er wieder nach Einmarsch der deutschen Truppen in Paris im gleichen Jahr und geht zurück nach Barcelona.
1947 besucht er erstmals die USA, wo er eine große Retrospektive des Museum of Modern Art in New York erhält.
Im Jahr 1954 erhält er den großen Preis für Grafik in Venedig, zudem werden seine Werke in Deutschland in einer Ausstellung in Krefeld gezeigt. Ein Jahr später nimmt er an der Documenta in Kassel teil.
Mit seiner Umsiedlung nach Mallorca im Jahr 1956 entwickelt Miró in seinem neu errichteten Atelier einen neuen abstrakten Stil und beginnt mit der Arbeit an monumentalen Bronzestatuen.
1958 wird ihm der Guggenheim Award verliehen, einige Jahre später wird er an der Harvard University zum Ehrendoktor ernannt. 1964 erschafft Miró für die Gärten der frisch eingeweihten Fondation Maeght im südfranzösischen Saint-Paul-de-Vence Skulpturen und Keramiken. Anlässlich einer Ausstellung in Tokio bereist Miró im Jahr 1966 Japan.
Anfang der 1970er Jahre wird eine umfassende Retrospektive Mirós im Haus der Kunst in München gezeigt. 1972 gründet er seine Stiftung "Fundació Joan Miró" in Barcelona, die seit der Eröffnung im Jahr 1975 bis heute zu einem der bedeutendsten Miró-Museen zählt.
Ende der 70er Jahre entwirft er Kirchenfenster. Er wird zum Ehrendoktor der Universität Barcelona ernannt. Zudem zeigt das Museo del Arte Contemporaneo die erste große Retrospektive Mirós in Spanien. Anfang der 80er-Jahre wird er von König Juan Carlos mit dem "Gran Cruz de Isabella la Catolia" ausgezeichnet und erhält zudem die "Medalla de Oro de las Bellas Artes espaóolas." Wenige Jahre vor seinem Tod gründet er eine zweite nach seiner Frau benannte Stiftung, die "Fundació Pilar i Joan Miró".
Am Weihnachtstag 1983 stirbt Miró im Alter von 90 Jahren in seinem Haus in Palma de Mallorca.